Warum?

Schon lange pflegen meine Frau Heike und ich die Bildergalerien unter fotoroeschenz.ch. Die Seiten sind über die Jahre ein Familienalbum des Dorfes geworden, mit jungen Menschen, die heute erwachsen sind, mit alten Menschen, die von uns gegangen sind, ein Abbild der Gemeinde seit etwa 2004, als Nikon mit der D70 die digitale Spiegelreflexkamera erschwinglich machte. Junge Menschen besuchen die Galerien genauso wie unsere Senioren, es ist eine Galerie unserer Gemeinde.

Mein Amt in der Kirchgemeinde, später für wenige Jahre auch im Gemeinderat, hat oft zu Situationen geführt, in denen ich mir etwas vergleichbares für Informationen statt für Bilder gewünscht habe: ein Forum, eine unabhängige Informationsplattform für unsere Gemeinde, auf der Meinungen geäussert, kritisch diskutiert, aber auch einfach informiert werden kann. Dies vor allem kurzfristiger, direkter und freier, als es über Leserbriefe im Wochenblatt oder der Gemeindepublikation, dem Mattegumper, möglich wäre.

Diese Seiten sollen zudem das offizielle Organ, den Mattegumper als Papier-Publikation, mit kurzfristigen Meldungen, aber auch Kommentaren und Kritiken ergänzen: denn der Gemeindeverwaltung, dem Gemeinderat, den Kommissionen und sonstigen offiziellen Stellen steht diese Online-Plattform genauso offen wie allen Einwohnern und Freunden der Gemeinde (und dies noch ohne zusätzlichen Aufwand und Kosten in der Verwaltung).

Das Ziel ist, eine direktere Kommunikation zu erreichen, den offiziellen Stellen Kritik und Feedback liefern zu können, unabhängige Informationen und Diskussionen um Themen zu ermöglichen, die uns betreffen, anstatt nur die Faust im Sack zu machen oder auf Facebook zu lamentieren.

mattegumper.ch wird Letzteres nicht grundsätzlich lösen: nicht jeder äussert sich, nicht jeder will sich exponieren, nicht jeder schreibt gerne, und ob das, was hier steht, alle Aspekte beleuchtet und alle Möglichkeiten widerspiegelt, das darf ebenfalls bezweifelt werden. Auch ist niemand allwissend, Texte und Kommentare sind nur mehr oder weniger umfassende Meinungen Einzelner.

Aber es ist ein Anfang. Es gibt zumindest die Möglichkeit. Vor allem aber ist diese Plattform unabhängig. Natürlich bin ich auch Einwohner und Bürger der Gemeinde, natürlich bin ich Präsident des Kirchenrates, aber ich gehöre keiner Partei an (und habe nie einer angehört), zudem geht es nicht ganz ohne einen Menschen, und wer mich kennt, der weiss, dass mein zentraler Leitspruch ein Zitat von Evelyn Beatrice Hall ist (das fälschlicherweise oft Voltaire zugeschrieben wird):

„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

Unter diesem Leitspruch hoffe ich, dass diese Seiten einen Sinn, ein Leben und viele Freunde in unserer Gemeinde finden.

Vielen Dank

Holger Wahl